10 Reisen in den Süden Afrikas

Ich werde oft gefragt, wie man dazu kommt, alleine, ohne einen professionellen Reiseunternehmer, in der Wildnis am Sambesi oder auch am Oranje oder im Kaokoveld, ein Zelt aufzuschlagen, das Abendessen am offenen Feuer, unter dem Kreuz des Südens, zu kochen und mit einem Geländewagen auf ausgewaschenen Pisten, durch Tiefsand und Flüsse oder über steile Pässe zu fahren.

Angeregt durch etliche Reise-Vorträge, Berichte und TV-Beiträge wuchsen bei mir und nach einer gewissen Überzeugungs-arbeit auch bei meiner Frau, das Interesse an Namibia und dem südlichen Teil Afrikas. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In den 10 Reisen waren wir 580 Tage unterwegs, sind 67.500 km gefahren und haben 8 Länder bereist, unzählige Grenzen passiert und viele liebe Menschen und Freunde kennengelernt. 

Mit Hilfe von guten Reiseführern und in Diskussion mit der Internetgemeinde organisierten wir 2007 unsere erste Reise. Gut vorbereitet fuhren wir mit einem kleinen SUV knapp 3 Wochen lang von Lodge zu Lodge bzw. Gästefarm durch das südliche Namibia. Wir waren restlos begeistert. Der Höhepunkt dieser Reise war eine Ballonfahrt über die älteste Wüste der Welt, die Namib. 

Matthias Gößmann_10xAfrika 2007 Ballonfahrt Sossusvlei
Ballonfahrt über dem Sossusvlei

Wieder zu Hause lernten wir weitere Afrikabegeisterte kennen und organsierten mit ihren Erfahrungen unsere 2. Reise 2008. Ein Tourguide sollte uns mit seinem Geländeauto in das menschenfeindliche Kaokoveld über den gefürchteten Van Zyl’s Pass zu den Himbas im Norden Namibias fahren. Mit Andi Maier erlebten wir 10 eindrucksvolle Tage. Wir übernachteten ohne Zelt unter dem Sternenhimmel, machten Feuer und bereiteten darauf unser Essen in der Einsamkeit. Wir erlebten die Ab-geschiedenheit und fühlten uns wohl. Uns hatte das Afrikafieber gepackt und wir hatten den Wunsch zu lernen, was es heißt, sich alleine in der Wildnis zurechtzufinden.

Matthias Gößmann_10xAfrika 2008 Van Zyls Pass
Van Zyls Pass
Matthias Gößmann_10xAfrika 2008 Kaokoveld Marienflusstal
Lager im Marienflusstal

2011 war es soweit. Ich konnte meine Zeit als Privatier beginnen. In Namibia absolvierte ich ein Training mit einem Gelände-fahrzeug und dann ging es zu unserer ersten großen Reise für 6 Wochen in den Norden Südafrikas zur Namaquablüte. Die Einsamkeit, das Abenteuer und die blühende Wüste mit ihren endemischen Pflanzen waren für uns überwältigend.

Wir fuhren durch kaum berührtes Gelände und tagelang ist uns, außer ein paar Ziegenhirten, niemand begegnet. Von unseren Erlebnissen berichten wir in unserer ersten abendfüllenden Show.

Matthias Gößmann_10xAfrika 2011 Orange River
Am Orange River

Zimbabwe, als nächstes Reiseziel 2012, war eine echte Herausforderung. Ich brauchte zur Reisevorbereitung vier Monate. Da es zu dieser Zeit nur veraltete Reiseführer gab, halfen uns wieder unsere guten Verbindungen, neben den Freunden in Deutsch-land und Namibia auch User aus der ganzen Welt im Internet. Die Höhepunkte dieses 9-wöchigen Abenteuers waren unvergessene Eindrücke wie kaum besuchte Nationalparks, die Felsmalereien der Buschmänner, die Sonnenuntergänge am Sambesi oder die gigantischen Victoriafälle.

Matthias Gößmann_10xAfrika 2012 Sambesi
Sambesi
Matthias Gößmann_10xAfrika 2012 Victoria Falls
Victoria Falls

Wir wollten uns für unsere Tour 2013 Zeit lassen, um die Einsamkeit im Nordwesten Namibias und den wasserreichen Osten zu erleben. 2 Monate lang ging es teilweise auf den Spuren unserer Tour von 2008. Das Damaraland ist großartig, beeindruckend und faszinierend. Die Landschaft ist geprägt vom Auseinanderbrechen des Ur-Kontinents Pangäa vor 230 Millionen Jahren.

Die Gesteinsformationen zeigen heute noch die Dramatik der vergangenen Zeit, wie Wind und Hitze fortwährend das Land zu formen. Im Caprivistreifen beobachteten wir hunderte Elefanten, und am weltweit einzigen 4-Ländereck sahen wir am Sambesi tausenden Bienenfressern bei ihrer geschäftigen Nachwuchspflege zu.

Matthias Gößmann_10xAfrika 2013 Ameib Ranch
Ameib Ranch
Matthias Gößmann_10xAfrika 2013 Bienenfresser Spint
Bienenfresser

2015 sollten wir unsere längste Reise unternehmen. Sie dauerte 3 Monate, und wir kamen im Nordosten Zambias bis zum Lake Tanganyika, an der Grenze zu Tansania. In Malawi besuchten wir eine Niederlassung des Projektes „Ein Dollar Brille“ aus Er-langen. Trotz Widrigkeiten wie z. B. eine kaputte Kupplung, eine defekte Batterie und diverse Reifenprobleme, war es eine tolle Reise. Höhepunkte waren die Suche nach dem seltenen Schuhschnabel und auf den Spuren von David Livingstone zu wandeln.

Matthias Gößmann_10xAfrika 2015 Schuhschnabel
Schuhschabel
Matthias Gößmann_10xAfrika 2015 Lake Malawi
Lake Malawi

2016 ging es in den Westen Zambias, den Sambesi hinauf bis zur Grenze Angolas. Zurück in Namibia suchten wir im Erongo Becken die Fundstellen der 10.000 Jahre alten Zeichnungen und Gravuren der Sans, der Ureinwohner Namibias. Im Khaudum NP fanden wir die raue Ursprünglichkeit abseits der ausgetretenen Touristenpfade.

Matthias Gößmann_10xAfrika 2016 Felsgravuren Omburo
Felsgravuren auf Omburo
Matthias Gößmann_10xAfrika 2016 Kaudum Nationalpark
Khaudum Nationalpark

Südafrika war 2018 für 3 Monate unser Ziel. Vorher flogen wir mit einem Freund in seinem Leichtflugzeug in Namibia über das Damaraland und den Brandberg. Eine Landschaft von oben zu betrachten ist ein besonderes Erlebnis.

In Südafrika konnten wir zum ersten Mal viele Dutzend der bedrohten Nashörner beobachten. Stundenlang studierten wir an den Wasserlöchern der verschiedenen Nationalparks das Kommen und Gehen der Wildtiere und sahen hunderte Elefanten. Der Sani Pass nach Lesotho, der angeblich drittsteilste Pass der Welt, war für uns schlichtweg die Herausforderung unserer Tour.

Matthias Gößmann_10xAfrika 2018 Flug über Brandberg
Flug über Brandberg
Matthias Gößmann_10xAfrika 2018 Sani Pass
Sani Pass

2019 wollten wir Kapstadt einen Besuch abstatten. Diese bunte und lebendige Stadt zog uns in ihren Bann. “Zeitz MOCAA”, das Museum von Weltbedeutung, konzipiert und unterstützt durch den früheren Vorstand von Puma, befindet sich in einem alten Getreidesilo im alten Hafen von Kapstadt. Die grandiose Architektur und die darin befindliche afrikanische Kunst haben uns so beeindruckt, dass wir beschlossen wieder hier herzukommen. Unsere anschließende Tour führte uns entlang der Gardenroute. Von der Landschaft, der Aussicht aufs Meer und der großartigen Natur waren wir überrascht und begeistert. Hier ist nicht umsonst der Hotspot der Touristen.

Matthias Gößmann_10xAfrika 2019 Zeitz MOCAA
Zeitz Museum of Contemporary Art Africa
Matthias Gößmann_10xAfrika 2019 Indischer Ozean
Indischer Ozean

Für 2020 hatten wir uns die Durchquerung der Kalahari als Herausforderung vorgenommen. In Windhoek hatten wir uns für 2 Monate einen großen Geländewagen gemietet. Ganz bewusst hatten wir uns die Regenzeit ausgewählt, denn wir wollten die blühende Wüste und die faszinierenden und dramatischen Wolkenformationen und Sonnenuntergänge erleben. Nach 6 Wochen Erlebnis und Natur pur – wir waren in dieser Zeit wegen der Pandemie von der Außenwelt abgeschnitten – erlaubte uns der Virus nicht, nach Namibia zurückzukehren, sondern hielt uns für 2 Monate in Maun in Botswana fest.

Matthias Gößmann_10xAfrika 2020 Gewitter über Kgalagadi Transfrontier Park
Gewitter über dem Kgalagadi Transfrontier Park
Matthias Gößmann_10xAfrika 2020 Löwe in der Central Kalahari
Central Kalahari Game Reserve

Und 2021? Täglich sehen wir nach den Zahlen der Pandemie und lesen voller Hoffnung in der ersten deutschsprachigen Zeitung Afrikas, der „Allgemeine Zeitung“.

Wir sehnen uns nach der Einsamkeit in der Wildnis, der Zeit am Lagerfeuer unter der „Milky Way“. Die verschiedenen Abenteuer, die Begegnung mit den Menschen und das Beobachten der großen und kleinen Tiere fehlen uns.

 

Von unseren Reisen gibt es vier Shows über verschiedene Länder. Sie sind in der Reihe Augenblick-Afrika zusammengefasst.        

Zurzeit entsteht eine Sammlung unter dem Titel „Geschichten am Lagerfeuer“. Die erste Show dieser Reihe handelt von unseren Abenteuern und Erlebnissen bei unserer letzten Tour 2020: der “Durchquerung der Kalahari”, der fantastischen Natur, diversen Missgeschicken, einigen Gefahren und einem glücklichen Ende.

 

Auf ein Wiedersehen freuen sich          

Matthias und Elsi